Home-Learning aus Schülersicht: “Schule ist jetzt viel intensiver!”
Nicht nur für Lehrkräfte, auch für Schülerinnen und Schüler ist die neue Unterrichtssituation eine große Umstellung. Wie ergeht es BMHS-Schüler/innen?
(Bericht von „Was jetzt“-Magazin von Florian Bayer – 27. März 2020)
Selbständige Einteilung
Heuer maturiert Nicole Wellan, Schülerin an der Akademie der Wirtschaft. „Zum Glück haben wir alle Stoffgebiete schon erarbeitet, jetzt wiederholen wir nur mehr und haben die Möglichkeit, uns die Arbeit selbst einzuteilen“, so die Schülerin. Sie und ihre Klassenkameraden sind froh, dass es zumindest einen vorläufigen Termin für die Matura gibt, auf den sie nun alle hinarbeiten. „Die Unsicherheit ist aber schon sehr groß. Viele haben noch Aufnahmetests auf Unis und FHs vor sich, deren Termine nun auch wackeln“, sagt Wellan.
Der persönliche Kontakt im Klassenverband fehle ihr zwar schon, doch seien alle schon lang über WhatsApp-Gruppenchat und nun auch per Skype miteinander verbunden. Außerdem gebe es aktuell mit der Maturavorbereitung ohnehin genug zu tun.
Distance-Learning
Der Start ins E-Learning habe aber gut geklappt. „Unsere Lehrerinnen und Lehrer stehen immer für Fragen zur Verfügung, melden sich auch gleich zurück“, berichtet die Schülerin Carla Schmidt aus der Klasse 2 CK. Wir arbeiten mit der Plattform LMS, auch die “LERNEN WILL MEHR LERNGRUPPEN” seien praktikabel und funktionieren sehr gut, erzählt sie. Einen Kritikpunkt bringt sie aber an, den auch andere Schüler/-innen im Zuge dieser Recherche mehrmals genannt haben: Dass der Workload deutlich höher sei als normal. „Manche Lehrer geben Aufgaben für eine Woche, andere für drei Wochen. Da verliert man leicht den Überblick“, sagt Carla Schmidt.
Unterricht über Microsoft-Teams in Videokonferenzen
Mit welcher Software arbeiten Sie?
Ich arbeite mit der Lernplattform LMS und auch mit Microsoft Teams, wo ich meine Online-Unterrichtsstunden abhalte. Dort arbeite ich mit einer virtuellen Tafel und kann praktische Übungen vorzeigen. Aber auch der MEHR!-Lernraum und MEHR!-Buchungstrainer sind sehr praktisch. Dort bekommen ich und meine Schülerinnen und Schüler laufend Rückmeldungen über ihren Übungsfortschritt.
Wie ist die Stimmung unter Ihren Schülerinnen? Die jetzige Situation ist für alle eine Herausforderung.
Meine Klassen, die nicht maturieren, sind recht entspannt. Aktuell mache ich vertiefende Übungen zum Lehrstoff und versuche meine Schüler und Schülerinnen soweit wie möglich beim Lernprozess durch meinen Onlineunterricht zu überstützen.
Gibt es etwas, das Sie anderen (BMHS)-Lehrenden empfehlen würden – sowohl didaktisch als auch in Bezug auf die Lernplattformen?
Was die Didaktik betrifft, kann ich nur allen Lehrenden empfehlen Online-Unterricht in Form von Videobesprechungen auszuprobieren – am Anfang am besten mit einer Kollegin oder einem Kollegen das Ganze testen. Ich habe sehr gute Erfahrungen mit MS Teams gemacht, das allen Bundesschulen mit den Office 365 Lizenzen zur Verfügung steht. Das Programm ist zum einen sehr selbsterklärend, zum anderen finden sich viele wertvolle Online-Tutorials im Internet.
Mit diesem Tool habe ich bereits einige Stunden bis zu 24 Schülerinnen und Schüler online unterrichtet und dabei eine virtuelle Tafel, Excel oder PowerPoint verwendet, da ich meinen Bildschirm mit der Klasse online teilen kann. Was Lernplattformen betrifft bin ich ein Fan von lms.at, da mit dieser Lernplattform viele wichtige Unterrichtsfunktionen vereint werden, wie z. B. die Möglichkeiten meinen Klassen in den jeweiligen Kursen Dateien in die Bibliothek hochzuladen, online Aufgaben zur Verfügung zu stellen oder digital abgeben zu lassen, die dann in die Beurteilung im LMS übernommen werden können. Für Lehrende gibt es einen sehr großen Materialpool für alle Gegenstände und Schülerinnen und Schüler können ihre Kompetenzen in den verschiedensten Bereichen mit Hilfe von OTP (Opportunity to Practice) trainieren.
(Auszug – Interview – Hölzel lernservice)